Von Freitag 22. bis Sonntag 24. Jänner 2021 findet im Grazer Hotel Novapark das Bundesligafinale der Frauen statt. Zu unserem Leidwesen und gegen unseren deutlich artikulierten Willen erlaubt der ÖSB gleich sechs von zehn Teams aus dem laufenden Bewerb auszusteigen. Damit verkürzt sich die Saison auf ein einziges Wochenende. Der Spielplan will es so, dass die favorisierten Teams aus Pamhagen und Baden erst am Sonntag aufeinandertreffen. Die beiden ersten Matches werden von beiden Teams gewonnen, Pamhagen zieht souverän mit zweimal 4 : 0 durch, während Baden nur 3:1 gegen Feffernitz und 2,5 : 1,5 gegen St. Veit gewinnt.
Am Sonntag eilt unser Star WGM Laura Unuk, ehemalige Jugend-Weltmeisterin (im Bild rechts mit den weißen Steinen), trotz einer Uniprüfung am darauffolgenden Monatg zu Hilfe. Tatsächlich gelingt es ihr, die Stellung nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase zu verschärfen. Die deutsche Großmeisterin WGM Sara Papp (im Bild links), die alle bisherigen Partien gewonnen hat, greift fehl und schon bald geht Baden mit 1 : 0 in Front.
An den anderen Brettern sieht es ebenfalls sehr gut aus, so dass die Badener Funktionäre lange Zeit von einem hohen Sieg ausgehen. Dann wird es dramatisch. Sowohl unser Neuzugang WGM Josefine Heinemann (im Bild links, herzlich willkommen !) an Brett 2 als auch unsere langjährige Stammspielerin WIM Teja Vidic an Brett 3 vergeben Ihren großen Vorteil. Das wäre allein noch nicht schlimm, drei Remisen würden uns reichen. Dann unterlaufen sowohl Josefine als auch Ivana Fehler, die zu verlorenen Stellungen führen; der Kampf ist komplett gekippt ! Jetzt Glück an Brett 4: Ivana schafft es, ihr eigentlich verlorenes Bauernendspiel zu remisieren. Für Josefine, die noch lange kämpfen wird, besteht aber eigentlich keine vergleichbare Hoffnung, ihre Gegnerin ist die erfahrene polnisch-tschechische Großmeisterin Worek, die in Graz jede Partie gewinnt.
Also muss Teja gewinnen! Sie demonstriert hochwach den Unterschied zwischen einer ausgeglichenen und einer remislichen Stellung und bietet einen vergifteten Springertausch an. Ihre Gegnerin, die kein Computer ist, lässt sich auf den Tausch ein und Teja gewinnt tatsächlich: 2,5 : 0,5 für Baden, das ist der Titel ! Joesfine kämpft noch bis zur letzten Bauernumwandlung, letztlich aber vergebens, so dass das Endresultat 2,5 : 1,5 lautet.
Obmann Martin Herndlbauer und Teamcaptain Mag. Peter Stangler, die den Kampf in Graz vor Ort beobachten, gratulieren unseren Damen sehr herzlich zur erfolgreichen Titelverteidigung, was für ein großartiger Kampf !